
Tagebuch u. Gedichte von Stanislaus Majchrzak Teil 3
Lünen-Brambauer [ENA] 1.) Mit jaulenden Tönen verbläst der Sturm hoch in den Lüften sein Horido und surrend läuft im Zechenturm das Räderpaar bald so, bald so. Die Menschen denken lei‘s und still soll dies schon Frühlingsbrausen sein. Das nun die Knospen bringen will und lieben waren Sonnenschein. 2.) Mit jaulenden Tönen bläst der Wind. Ihr Menschen haltet euch bereit. Das Schicksal kommt es kommt geschwind mit Todesnot und Herzensleid.
Wie klage klingt vom Förderturm ein Todeslied durch Nacht und Braus. Das Schicksal kommt, es kommt im Sturm und sucht sich nur die jungen aus. Schreck und Entsetzen lähmt mir die Knochen, da liegen in Fetzen verbrannt und zerbrochen Menschen wie wir.. Vier lange Reihen vor den Schwaden dir Schlafkameraden. Menschen wir wir.. Verachtet mir den Bergmann nicht er hat doch wohl das schwerste Los. Ihr arbeitet all im Sonnenlicht, er wühlt im dunklen Erdgeschoss. Rasch tritt der Tod den Knappen an. Er raubt ihm Liebe, raubt im Glück. Das Wetter in der Grubenbahn ist ein Begleiter sein Geschick. Das Schicksal kommt mit aller Macht im Augenblick wie Blitz und Strum. Der Bergmann dort im tiefen Schacht hoch über ihm ruft der Förderturm.
Leider konnten wir zu diesem Gedicht noch keine weiteren Informationen bekommen. Doch wir werden nicht um eine Reisen nach Frankreich umhinkommen. Bildmaterial: Leihgabe meiner Tante Erika Krikau (Tochter von Stanislaus Majchrzak) an das Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt in Dortmund. Privates Tagebuch im Familienbesitz der Familien Majchrzak